Lerntypen – Erkenne deine Stärken

Lerntypen – Erkenne deine Stärken

29.11.2021 | Lernen ist nicht gleich lernen. Da es verschiedene Lerntypen gibt, lernt auch jeder anders und mit unterschiedlichem Erfolg. Bist du eher der Allrounder, der sich Theorie und Praxis gut merken kann? Lernst du lieber unter Anleitung einer anderen Person oder bist du der unsichere Typ, der gar nicht weiß, was er eigentlich kann?

In diesem Blogbeitrag erklären wir dir, welche unterschiedlichen Lerntypen es gibt. Denn deine Lernmotivation und der daraus resultierende Erfolg hängt davon ab, welcher Lerntyp du bist. In Kombination mit den richtigen Lernstrategien kannst du deinen Lernerfolg Stück für Stück optimieren. 

Tipp: Wenn du mehr über Lernstrategien wissen möchtest, empfehlen wird dir unseren Blog-Beitrag 7 Lernstrategien im Alltag.

Welche Lerntypen gibt es?

Wenn du genau weißt, was dir leichter oder schwerer fällt, kannst du deinen Lernprozess selbstbestimmt steuern. Außerdem kannst du mit gezielten Methoden effizienter lernen, wenn du herausgefunden hast, wie du am besten lernst. Neue Fähigkeiten stärken nicht nur dein Portfolio für Schule, Studium oder den Arbeitsmarkt, sie machen dich auch selbstbewusster. 

Es gibt verschiedene Theorien und Ansätze zu Lerntypen und Lernstilen. Die vier klassischen Lerntypen wurden von dem Biochemiker und Systemforscher Frederic Vester etabliert. In seinem populärwissenschaftlichen Buch „Denken, Lernen, Vergessen“ stellte er die Theorie auf, dass Menschen durch verschiedene Sinneskanäle besonders gut lernen, also durch Hören, Sprechen, Sehen oder Anfassen. 

Allerdings gibt es für Vesters Theorie keine empirischen Beweise, auch wenn sie bis heute in der Pädagogik angewendet und gelehrt wird.

Eine andere Theorie ist die Lerntypeneinteilung des amerikanischen Pädagogen David Kolb. Er gliedert das Lernen nicht in Typen, sondern in einen Zyklus, den jede Person immer wieder durchlebt: Diverging (erfahren), Assimilating (beobachten und reflektieren), Converging (experimentieren) und Accommodating (praktisch anwenden). Ein Lernprozess könnte demnach folgendermaßen aussehen:

  • Ich lerne (Diverging).
  • Dann überprüfe ich mein Lernverhalten (Assimilating).
  • Daraus ziehe ich Schlussfolgerungen (Converging).
  • Ich ändere ggf. mein Lernverhalten und kann nun besser lernen (Accomodating).

Die fünf Lerntypen nach Schrader

In unserem Artikel werden wir uns näher mit den fünf Lerntypen nach Prof. Dr. Josef Schrader, Leiter des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (kurz: DIE), befassen. Schrader forschte in den 1990er Jahren in der beruflichen Weiterbildung und konnte bei den Lernenden fünf Lerntypen ausmachen, die nichts mit den Sinnen zu tun haben. Stattdessen orientieren sie sich an den emotionalen und charakterlichen Ausprägungen der Lernenden.

Theoretiker

Der Lerncharakter eines Theoretikers entspricht dem eines Allroundtalents. Er oder sie lernt fleißig in Büchern, scheut aber auch nicht das „Learning by Doing“. Theoretiker wollen nicht auswendig lernen, sondern lieber das große Ganze begreifen. Sie verknüpfen Zusammenhänge aus verschiedenen Disziplinen geschickt miteinander, sodass am Ende ein fächerübergreifendes Gesamtbild entsteht. Wenn Theoretiker nicht weiter wissen, löst das bei ihnen wenig bis gar keinen Stress aus. Stattdessen sehen sie darin Herausforderungen, an denen sie wachsen können.

Theoretiker haben mit dem Lernen kaum Probleme. Umso besser können sie anderen dabei helfen, sich zu verbessern.

Anwendungsorientierte

Menschen mit einem anwendungsorientierten Charakter wollen das Gelernte sofort in die Praxis umsetzen. Sie verinnerlichen Wissen aber auch, indem sie direkt praktisch lernen. Ohne die praktische Anwendung werden Fakten bedeutungslos und werden schnell wieder vergessen. Je besser das Gelernte umgesetzt werden kann, desto größer ist bei diesem Lerntyp der Lernerfolg. Anwendungsorientierte Lerner arbeiten ruhig und entspannt. Stehen sie vor einem Problem, dann versuchen sie es zu lösen. 

Musterschüler

Der Lerntyp Musterschüler kommt am besten mit dem Auswendiglernen zurecht. Er bevorzugt es, das Wissen von einer anderen Person vermittelt zu bekommen. Fächerübergreifende Zusammenhänge fallen Musterschülern schwer. Gibt es für ein Problem oder eine Frage keine eindeutige Lösung, gerät dieser Lerntyp unter Stress. Auch selbständiges Lernen ohne Anleitung fällt dem Musterschüler schwer. Muss er neue oder unbekannte Aufgaben allein lösen, gerät er in Hektik oder wird nervös. 

Gleichgültige

Wenn Gleichgültige lernen, dann nur, weil es in dieser Situation zu etwas Nützlichem führt. Sie strengen sie nicht mehr an, als sie müssen. Wenn es reicht, um nirgends durchzufallen, dann ist es gut genug. Diesem Lerntyp ist alles gleich wichtig oder unwichtig. Zwar wäre er in der Lage, mehr zu leisten, sieht darin aber wenig Sinn, es sei denn, der Aufwand wird entlohnt. Stehen Gleichgültige vor Schwierigkeiten, weckt das weder Ehrgeiz noch Stress. Auch Selbstzweifel und Angst sind Fremdwörter. 

Unsichere

Der letzte Lerntyp ist der / die Unsichere. Da Unsichere in der Regel ein negatives Selbstbild von sich haben, glauben sie auch nicht an die eigenen Fähigkeiten. Sie wissen nicht, wozu sie eigentlich in der Lage sind oder sein könnten. Unsichere Lerntypen gehen davon aus, beim Lernen sowieso Schwierigkeiten zu haben. Sie versuchen, das Wichtigste einfach auswendig zu lernen, auch wenn sie den Zusammenhang nicht verstehen. Wenn dieser Lerncharakter vor Problemen steht, wird er hektisch und nervös. Lösungen werden nicht durchdacht und sind zumeist nicht zufriedenstellend. Das befeuert wiederum das negative Selbstbild des / der Unsicheren. 

Lerntypen erkennen – Stärken fördern

Wenn du dich in einem der Lernprofile wiedererkennst, ist das nach Schrader der erste Schritt zur Lernoptimierung. Denn die Reflexion des eigenen Lernverhaltens hilft dir, an deinen Schwächen zu arbeiten und sie in Stärken zu verwandeln. 

Lernstile sind nicht in Stein gemeißelt. Sie dienen eher der Orientierung und können mit etwas Engagement optimiert werden. Idealerweise können dabei verschiedene Lerntypen voneinander profitieren, denn alle haben Stärken und Schwächen, die sie in einer Lerngruppe ausgleichen können.

Wenn du dich zum Beispiel im Anwendungsorientierten wiedererkennst, dann liegen deine Stärken in der praktischen Umsetzung von Gelerntem. Ist der Lernstoff aber eher abstrakt, kann es für dich knifflig werden. Schaffe dir die Praxis also selbst: Lerne in kleinen Schritten, fertige Skizzen an und sprich mit anderen über das Gelernte.

Siehst du dich aber eher als unsicheren Lerntyp, dann heißt es: Selbstbewusstsein aufbauen. Niemand ist lernresistent. Stecke dir kleine Ziele und feiere jeden Erfolg. Mit der My Daily Input-Lern-App schaffst du genau diesen Einstieg in lebenslanges erfolgreiches Lernen. Wir sind davon überzeugt, dass es die kleinen Schritte sind, die zu großem Erfolg führen.

Leichter Einstieg mit My Daily Input

Die Lern-App von My Daily Input wurde entwickelt, um dir den Einstieg in das Lernen so einfach wie möglich zu machen. Du wirst feststellen, dass du damit jederzeit und überall unkompliziert etwas lernen kannst. Die App richtet sich dabei ganz nach dir. Stück für Stück bekommst du jeden Tag Wissen in kleinen Häppchen serviert, die deine Neugierde auf mehr wecken sollen. Denn Lernen hört nach der Schule nicht auf, sondern wird dich dein Leben lang begleiten.

Text: Lisa Kollien